Flachland Siebengebirge
Siebengebirge gleich Steigung. Seit meinen ersten Begegnungen mit dem Drachenfels sind die sieben Berge nahe Köln immer mit Kraxeln verbunden. Durch das Mühlental wandert ihr von Niederdollendorf entspannt und völlig ohne Steigung durch den Wald zum Kloster Heisterbach. Ein chilliges Wanderglück ganz ohne Bergziegenfeeling.
Heimvorteil
Klaus, mein Begleiter, kennt sich aus. Hier ist er groß geworden. Heute zeigt er mir die Orte seiner Kindheit. Schön ist es. Nach einer kleinen Runde durch idyllische Fachwerkdorfromantik steuern wir das Mühlental an. Von hier führt der Weg durch den Wald zum Kloster Heisterbach.
Kuchenträume
Am Gut Sülz geht es in den Wald. Aber vorher riskieren wir noch einen Blick in den Biergarten. Noch ist die Gastronomie vom Gut geschlossen, aber wir sehen uns schon mit der Kuchengabel in der Hand … Kein Wunder bei dem lauschigen Plätzchen.
Steinzeichen
Aber für uns heißt es nun – ab ins Mühlental! Der Name scheint Programm: Entlang des Heisterbachs begegnen wir zahlreichen Überresten alter Mühlen. Und schon bevor wir unser Ziel erreichen, sind wir bestens informiert, denn große Steine am Wegesrand erzählen uns vom Kloster und seiner wirtschaftlichen Bedeutung. Die Mönche waren ganz schön umtriebig…
Fast da...
Und dann öffnet sich der Wald und Klaus erklärt mir, dass diese Wiese schon zur Anlage des Klosters gehört. Nicht mehr weit und wir sehen die ersten Gebäude. Also rein und ne Runde durch das Klostergelände drehen.
Zeitreisender
Kein Kloster ohne Sage! Die Eckdaten: Durch diese Tür ging ein Mönch in den Wald. Als er müde wurde legte er sich hin und schlief. Ausgeruht kehrte er zurück und wunderte sich: er kannte keinen Klosterbruder mehr. 300 Jahre waren vergangen … Mit einem sanften Lächeln im Gesicht zerfiel er zu Staub. Klaus hat mir verraten, dass die Tür früher nicht mit einem Vorhängeschloss verschlossen war. Aber vielleicht sind einfach zu viele Mönche abhanden gekommen… wer weiß.
Im Jahr 1189 schickte der Kölner Erzbischof zwölf Mönche aus der Eifel zur Gründung eines Tochterklosters ins Siebengebirge. So - und nun heißt: es festhalten liebe Dom-Fans und Freunde der Kölner Bauwirtschaft! Nur rund 50 Jahre (!) später war der Neubau fertig - und zwar nicht irgendeine kleine Kapelle. Die Abteikirche wurde an Größe lediglich vom Kölner Dom übertroffen.
Auszeit
Nach der siebengebirgischen Geschichtsstunde ist jetzt erstmal Pause angesagt. Ein Klosterbier auf der Terrasse der Klosterstube später, geht’s beglückt zurück zum Bahnhof… Mist! Zug gerade weg. Aber macht nix. Die Eisdiele neben dem Dollendorfer Bahnhof ist ne prima Wartehalle.
Immer gut zu wissen
Schöne Runde |
4 Km hin, 4 zurück |
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Einkehr im Dorf | |
Einkehr im Kloster |