Einer für alle und immer.
Mal eben ne gepflegt Runde wandern? Oder lieber ein Spaziergang im Sonntagszwirn mit Kind und Kegel? Im Lohmarer Wald geht beides – lang, kurz auf unbefestigten Waldpfaden oder kinderwagentauglichen Wegen. Ein vielseitiges Naherholungsgebiet zwischen Köln und Bonn.
Immer wieder. Immer anders.
Der rund 250 Hektar große Lohmarer Wald liegt knappe 30 Autominuten von Köln oder Bonn entfernt. Zwischen der Wahner Heide und dem Siegtal findet ihr Euch in schönstem Mischwald wieder. Während ich mich über die Moor- und Heideflächen mit ihren zahlreichen Bachläufen und Teichen freue, staunen Experten über die vielfältige „Kleinvegetation“ und seltene Pflanzen. Klar, dass das im Herbst eine prächtige Pfifferlings-Saison verspricht. Im Sommer kannst du Beeren pflücken. Und für Städter:innen, die sonst den schmutzige Pfützen ausweichen müssen, wartet hier eine echte Winterüberraschung: Durch die Nähe zum Bergischen Land gibt es hier noch richtig Schnee. Für mich ein ideales Wandergebiet. Ob 5 oder 15 Kilometer – immer gut, um einfach mal schnell raus zu sein.
Sonn- und Feiertags ist es an den Wald-Parkplätzen schon mal voller. Doch sobald man die befestigten Wege verlässt, begegnet man nur noch wenigen Spaziergänger:innen. Kaum zu glauben, dass nur ein paar Meter weiter Familien mit Kinderwagen unterwegs sind.
Achtung: Auf den unbefestigten Waldpfaden ist gern Matschalarm. Wer die Naturvariante wählt, sollte festes Schuhwerk einplanen. Einmal im Wald eingetaucht, fühlt es sich an, als wäre man ganz weit weg von der Zivilisation… mal abgesehen von den Fliegern in der Einflugschneise des Köln/Bonner Flughafens.
Letzte Ruhe in der Natur
Ich lernte diesen Wald durch einen Trauerfall kennen. Den Verstorbenen zur letzten Ruhe nicht klassisch auf einem Friedhof, sondern im Wald zu bestatten, hat mir sofort gefallen. Es passte zu ihm. Er liebte ausgedehnte Waldspaziergänge sehr. Mir gefiel der Gedanke, zukünftig meinen Gedenkort an einen Waldbaum zu haben. Denn ein Besuch am Bestattungsbaum ist untrennbar mit Natur, frischer Luft und Bewegung verbunden. Es entsteht eine besondere Nähe bei der im Gedenken wenig Traurigkeit mitschwingt. Einen schöneren Ort zur Zwiesprache kann ich mir aktuell nicht vorstellen.
Wenn ihr jetzt Lust auf Wald in Stadtnähe habt, stattet doch den Zwölf-Apostel-Buchen oder den Stallberger Fischteichen einen Besuch ab. Beides sind schöne Wanderziele im Lohmarer Wald. Die Geodaten findet ihr bei Google.
Mittendrin im Wald sind auch die historischen Hügelgräber aus der Keltenzeit ein gutes Ziel. Die Gräber sind eher unspektakulär. Nur ein Schild erklärt das eisenzeitliche Grabhügelfeld. Aber der Wald drumherum ist dort besonders schön.
Immer gut zu wissen
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