freitagsfrei
Jackerath / Skywalk

Blick in die Vergangenheit

Auf dem Weg zur besten Portugiesischen Bäckerei musste ich mal wieder Google Maps bemühen. Dabei hatte ich irgendwie den Zoom-Knopf nicht richtig erwischt und sah plötzlich einen riesigen braunen Fleck oberhalb von Köln. Was bitte ist denn das? Garzweiler?!? Ich wusste ja, das Tagebaugebiet ist groß und nicht weit entfernt, aber die Dimensionen hatte ich deutlich unterschätzt. Sofort war klar – da muss ich hin. Und auch wenn ich hoffe, dass die Maschinen bald ruhen, ist es der Braunkohleabbau Teil unserer Kulturgeschichte. „Know your enemy“… auf zum Skywalk Garzweiler.

Tagebau Garzweiler

Weiche Knie

Am frühen Abend sind außer mir nur zwei Motorradfahrer auf dem Parkplatz am Skywalk. Schon nach wenigen Schritten erreiche ich den Metallsteg, der hier 14 Meter über die Grube hinausragt. Ein wenig mulmig ist mir schon zumute, als ich die leicht schwankende Konstruktion betrete. Aber der Blick ist überwältigend.

Wer bist du denn?
Wer schmeckt schon den Unterschied

Flöz oder Flönz?

Die Braunkohle entstand aus Wäldern und Mooren, die hier vor 30 bis 5 Mio. Jahren die Landschaft prägten. Riesige Schaufelradbagger müssen heute 40 bis 210 m tief graben, um an die Kohleschicht – von Fachleuten Flöz genannt – zu gelangen. FLÖZ nicht zu verwechseln mit der ebenfalls aus dem Rheinland stammenden FLÖNZ. Obwohl sie sich auch beim geschmacklichen Genuss – in meinen Augen – wahrscheinlich kaum unterscheiden dürften. Ein Großteil der Kohle wird übrigens direkt auf Förderbändern zu den Kraftwerken in der Nähe transportiert und verfeuert.

Garzweiler I und II

Größe

30 km²

Braunkohle pro Jahr

35 Millionen Tonnen

Schaufelbagger

6

Förderbandlänge

85 km

Verlorenes Land

mind. 20 Dörfer mussten weichen

Wasser marsch

Die Rekultivierungspläne sehen aktuell u.a. die Flutung der riesigen Grube mit Rheinwasser vor. Ein Unterfangen, das rund 40 Jahre dauern würde.

Schlaumeier

Wenn ihr noch ein wenig mehr erfahren wollt, findet Ihr weitere Informationen auf den Tafeln der RWE am Eingang des Skywalk.

Perfekter Proviant

Eine Aussichtplattform ist kein Ausflug. Ok – Punkt für euch. Aber wenn ihr vorher ins Navi „Vinhoteca Centro“ eingebt und euch dort im portugiesischen Café mit Proviant eindeckt: z. B. mit den köstlichen „Pastéis de Nata“ – sieht das schon ganz anders aus. Mit einem Berg dieser traumhaften Backwaren und einem leckeren Cortado bewaffnet wird auch der Metallsteg zum perfekten Ausflugsziel. Versprochen!

Immer gut zu wissen

Website

Skywalk

Proviant

Vinhoteca

Noch kurz

Minigolf Gustorf

Das machen wir einfach
Autorin
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